- Sa 4..1., 18 Uhr Tullnerbach: Der Mond bedeckt den Saturn (mit Teleskopen), in Kooperation mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft Astronomie. Bei Anmeldung bitte mitteilen, ob/welches Fernrohr
- Mi 15.1., 18:30 Café Raimann (1120): Astronomischer Stammtisch für alte und neue Mitglieder. Themen: Die Steine von Callanish (G. Zotti) und Neues vom JWST-Weltraumteleskop (F. Vrabec)
- Mo 20.1., 19:30 Online am WAA-Lifestream zur Kantenstellung der Saturnringe
- Mi 22.1., 18:30 Café Amadeus (1150): Stammtisch der WAA: Neuigkeiten aus der Astronomie
- Sa/So 1./2.2., 14-18h Kurs Himmelsbeobachtung mit Fernrohren (A. Pikhard, 50€), Anmeldung bis 27.1.
- Sa 15.2., 19 Uhr Sterngarten: Das Wintersechseck mit dem funkelnden Sirius (F. Vrabec, E. Erber)
Der Orion ist eines der sechs Sternbilder des Wintersechsecks und steht zur Monatsmitte um 22 Uhr halbhoch im Süden. Er gilt mit seinen sieben Sternen 1. und 2. Größe auf allen Erdteilen als schönstes Sternbild. Die breitschultrige Figur (Bilder unten) springt jedem sofort ins Auge, und die Reihe seiner drei Gürtelsterne mit jeweils 1,3° Abstand gibt es nur 1x am Himmel. Der rechte Stern Delta Orionis liegt genau im Himmelsäquator.
Der Oriongürtel zeigt außerdem zu den benachbarten Sternbildern: nach links zum Sirius im Großen Hund, dem hellsten Stern am Himmel. Nach rechts kommt man zu Aldebaran, dem roten Auge des Stiers inmitten des Sternhaufens der Hyaden. Oberhalb vom Orion steht derzeit der strahlende Jupiter zwischen den Hörnern des Stiers.In der griechischen Mythologie ist Orion ein Sohn des Meeresgottes Poseidon und der kretischen Prinzessin Euryale.. Begleitet von seinen zwei Hunden Sirius und Prokyon, wurde er ein gefürchteter Jäger und wurde von Zeus ermahnt, beim Erlegen des Wildes Maß zu halten. Als er es nicht tat, musste er es mit dem tödlichen Biss des Skorpions büßen (danach wurden beide an entgegengesetzte Stellen des Himmels gesetzt). Erleichtert waren darüber neben den Tieren des Waldes auch die sieben Schwestern (Sternhaufen der Plejaden), denen er jahrelang nachstellte.Am Himmel darf er ihnen nun in gebührendem Abstand von 1,5 Stunden folgen.
Die Sumerer sahen im Sternbild den sagenhaften König Gilgamesch im Kampf mit dem Himmelsstier (siehe Sternbild des Monats Dezember), ausgestattet mit Schild und riesiger Keule. Für einige Kulturen in Äquatornähe, wo die Figur waagrecht aufgeht, bildet sie hingegen einen Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln.
Die hellsten Sterne (siehe 1. Bild) sind:
- α Orionis, Beteigeuze (arab. ”Schulter”), variabler Roter Überriese (0.2 bis 1.5 mag, 3.300°K) mit ca. 18 Sonnenmassen und 700-fachem Durchmesser, 500-600 Lichtjahre entfernt. Als erster Stern wurde 1920 seine Größe interferometrisch mit 0,05” bestimmt. Er wird in den nächsten 100.000 Jahren als Supernova enden, fast so hell wie der Vollmond. 2020 gab es einen starken Helligkeitseinbruch, der zunächst als Vorzeichen gedeutet wurde.
- β Orionis, Rigel (arab. ”Fuß”), blauer Überriese mit 0.2 mag und 12.000°, 17 Sonnenmassen, 50.000-fache Leuchtkraft, knapp 800 Lichtjahre. Er wird von einem engen Doppelstern (Rigel B/C, 7 mag) in 28 AE (9,5”) umkreist, ein weiterer ferner Begleiter ist Rigel D.
- γ Orionis, Bellatrix (lat. Kriegerin), rechter Schulterstern mit 1.6 mag, 8 Sonnenmassen, 250 Lichtjahre entfernt.
- κ Orionis, Saiph (linker Fuß), ein einzelstehender blauer Riese mit 2.1 mag in 600 Lichtjahren.
- Die Gürtelsterne δ, ε, ζ sind 1.6 bis 2.0 mag hell und 750 bis 900 Lichtjahre entfernt. Delta hat einen Begleiter 6. Größe in 53” Abstand, Zeta ist sogar dreifach: 1.9, 4.0 und 9.9 mag in Distanzen von 2,4 und 57”.
Sechs weitere Doppelsterne sind schon in kleinen Teleskopen zu sehen: Rho (4.6/8.3 mag in 7” Distanz), Eta (3.7/4.8 mag in 1.6”), Iota (2.9/6.8 mag in 11”) sowie Lamda (3.7/5.6 mag in 4”) und Tau (3.6/10 mag in 36”). Die Hauptkomponenten von ρ, η und ι sind außerdem spektroskopische Doppelsterne. Sigma Orionis ist sogar 5-fach (4, 6, 10, 7 und 6 mag in 0.3, 11, 13 und 43” Abstand).
Beobachtenswert ist auch der langperiodische U Orionis, der in 368 Tagen zwischen 5.2 und 12.5 mag schwankt.
Am bekanntesten ist natürlich der Orionnebel Messier 42 im Schwertgehänge unter den Gürtelsternen (3.Bild unten). Er ist ein 3° bzw. 100 Lichtjahre großes Sternentstehungsgebiet in 1500 Lichtjahren Entfernung, dessen Wasserstoff- und Heliumgas rund 10.000 Sonnenmassen umfasst. Der Gas- und Staubnebel wird von innen durch heiße junge Sterne beleuchtet (vor allem das enge ”Trapez” in Zentrum mit 5–7 mag), die visuell neben vielen Helligkeitsstufen auch zarte Rot- und Grüntöne erkennen lassen. In langbelichteten Aufnahmen treten alle möglichen Farben hervor, hauptsächlich im roten Licht der Hα-Wasserstofflinie, sowie Verwirbelungen und kleine Dunkelnebel.
Wie ein davon losgerissener Teil wirkt hingegen M43 etwas nördlich davon. Auch der Flammennebel NGC 2024 nahe beim linken Gürtelstern ζ gehört zu dieser riesigen Gaswolke sowie eine Staubregion, welche die kleine Silhouette des Pferdekopfnebels vor dem leuchtenden Hintergrund hervorzaubert. Das ganze Sternbild ist von schwach leuchtenden Wasserstoffwolken umgeben, deren ringförmige Mitte um Gürtel und Schwert als Barnards Loop bezeichnet wird.
* 1610 vermutet Fabri de Peiresc, dass der Orionnebel aus leuchtendem Gas besteht. Heute gilt er als eines der größten Sternentstehungsgebiete der Milchstraße
- zu Weihnacht um an Mückenschritt – zu Neujahr um an Hahnentritt,
- Dreikönig um an Hirschensprung – zu Lichtmess um a ganze Stund.
Der Abendhimmel im Jänner
Gegen 17:30 Uhr (nautische Dämmerung) ist nahe der Venus auch Saturn zu sehen. Im Osten steigen bereits große Teile des Wintersechsecks empor: die helle Capella im Fuhrmann und der rote Aldebaran im Stier, zwischen den Hörnern nun Jupiter, unter ihm der Oberteil des Orion, weiter links die Zwillinge. Deren Hauptsterne Castor/Pollux und der Oriongürtel stehen beim Aufgang senkrecht – beim Untergang in Frühjahr hingegen waagrecht.
Im Stier fällt der rote Hauptstern Aldebaran ins Auge. Dieser mit 65 Lichtjahren relativ nahe rote Riese hat eine beachtliche Eigenbewegung von 0,1° pro Jahrhundert. Er ist 35x größer als die Sonne, aber nur halb so heiß. Er steht weit vor dem Sternhaufen der Hyaden, die als V rechts von ihm den Stierkopf bilden. Das Sternwölkchen oberhalb sind die Plejaden (Siebengestirn), von dem ein durchschnittliches Auge 5-6 Sterne erkennt. Die langen Hörner des Stiers zeigen nach links, Capella darüber (α im Fuhrmann) ist der fünfthellste Stern am Himmel und ein spektroskopischer Doppelstern mit 2,5 und 2,8 Sonnenmassen. Das enge Paar umkreist sich in nur 104 Tagen und ist zusammen 30x heller als unsere Sonne.
Planeten und Mond (Daten siehe Österr. Astronomischer Almanach 2025)
- Merkur ist noch bis etwa 5.1. in der Morgendämmerung zu sehen – da geht er um 6:23 (50 Minuten vor der Sonne) auf.
- Venus hat sich zum strahlenden Abendstern entwickelt und ist schon in der frühen Dämmerung im Südwesten zu finden. Mit 47° Sonnenabstand geht sie erst nach 20 Uhr unter. Am 3.1. zieht die Mondsichel 1,5° südlich an ihr vorbei.
- Saturn (ebenfalls im Wassermann) folgt ihr in der abendlichen Planetenparade mit 15° Abstand, wird am 20. von ihr überholt und steht daher zu Monatsende 10° rechts von ihr. Die Saturnringe sind nun sehr schmal (Kantenstellung im März, aber schon jenseits der Sonne).
- Am 4.1. wird Saturn von 18:41 bis 19:38 vom Mond bedeckt (Wien; Innsbruck 18:35–19:36). Das Verschwinden am dunklen Mondrand dauert fast 30 Sekunden, sodass es am Teleskop mehrere Personen beobachten können!
- Jupiter im Stier hatte am 8.12. Opposition und ist daher die ganze Nacht sichtbar. Er kulminiert anfangs (64° hoch!) um 21:55, zu Monatsende um 19:50 Uhr. Durch seine große Höhe ist er heuer besonders gut zu beobachten. Im Teleskop zeigt er zwei bis vier äquatorparallele Wolkenbänder, ab 200-facher Vergrößerung auch Turbulenzen darin.. Am 10.1. wandert der Mond 5° nördlich vorbei.
- Die drei hellsten Jupitermonde zeigen nun fast täglich Schattenwürfe und Verfinsterungen, siehe AAÖ Seite 52 (Mond IV ist zu weit entfernt). Am besten sieht man sie bei Ganymed – am 6.., 13., 20. und 28.1., bzw. Verfinsterungen am 3. und 31.1.
- Mars (zwischen Krebs und Zwillingen) hat am 16.1. Opposition und daher mit -1.3 mag seine größte Helligkeit – nur 1 Stufe schwächer als Jupiter. Er folgt ihm in etwa 40° Abstand und geht erst vormittags unter. Sein Scheibchen von 14,5” zeigt zwar wegen der größeren Entfernung gegenüber den Oppositionen 2020 und 2022 etwas weniger Details, steht aber dafür höher am Himmel.
- Uranus im Widder geht Jupiter etwas voraus. Der Mond passierte ihn am 9.1., 4,5° nördlich. Sein grünliches Scheibchen von 3,6” ist schon in kleinen Fernrohren deutlich von Sternen zu unterscheiden.
- Neptun in den Fischen verabschiedet sich Mitte Jänner vom Abendhimmel.
- 03.1., 16h: Mond 1,4° südlich der Venus
- 04.1., 16h: Maximum des Meteorstroms der Quadrantiden (beste Beob. am 4. frühmorgens)
- 04.1., 18h: Mond knapp nördlich von Saturn, Bedeckung in Wien 18:41 bis 19:38 (Innsbruck ca. 5 Minuten früher)
- 05.1., 16h: Mond 1,1° nördlich von Neptun
- 09.1., 17h: Mond 4,5° nördlich von Uranus
- 10.1., 06h: Venus in größter Elongation von der Sonne (47,2°); Untergang erst um 20h35
- 10.1., 24h: Mond 5° nördlich von Jupiter
- 14.1., 05h: Mond 0,2° nördlich von Mars
- 16.1., 04h: Mars in Opposition (Entfernung 96 Mill. km)
- 20.1., 06h: Venus und Saturn in Konjunktion, Venus 2,5° nördlich (am 18.1. Abstand 2,2°)
- 28.1., 22h: Mond 2,5° südlich von Merkur
- 4 Vesta (8.1–> 7.7. mag) in der Jungfrau, am 14.1. nahe Iota Virginis
- 14 Irene (9.6 mag) Zwillinge/Furrmann, Opposition am 3.1.
- 15 Eunomia (8.5–> 9.4 mag) im Fuhrmann, Opposition war am 14.12.;n Kulmination ca. 22:30 –> 20:30
- 29 Amphitrite (10.2–> 9.5 mag) im Löwen , Opposition am 12.2.
- Quadrantiden: kurzer, aber starker Meteorstrom, Radiant zwischen Bärenhüter und Drache (früheres Sternbild Mauerquadrant). Maximum heuer am 4.1. (bis zu 80 Meteore pro Stunde), bis 6.1. 20-30, vereinzelt auch Feuerkugeln. Aktiv bis 12. Jänner.
- Kappa-Cancriden (Radiant im Krebs), schwaches Maximum um den 10.1.
- Ursa-Minoriden ab 10.1., schwaches Maximum um den 18.1.
- Im Schwan noch die Offenen Sternhaufen M39 und M29, im Pegasus der Kugelsternhaufen M15
- Andromeda/Perseus: Andromedagalaxie M31 — hoch im Westen, daher auch in der Stadt; evtl. Dreiecksnebel M33
- nahe dem Zenit der Doppelsternhaufen h/chi Persei
- abends hoch im Süden die Plejaden und der Spiralnebel M74
- der Tanz der vier hellen Jupitermonde (mindestens 10-fache Vergrößerung)
- im Osten ab ca. 20h die offenen Sternhaufen M35 bis M38 (Fuhrmann, Zwillinge) und im Südosten der Orionnebel.