Gottfried Gerstbachs Himmelsvorschau Februar 2025

Liebe Mitglieder und Freund*innen des Österreichischen Astronomischen Vereins!
 
Den Jänner-Newsletter begann ich mit den Worten: Der Sterngarten Georgenberg erstrahlt nun wieder in alter Pracht und wurde zur Sonnenwende am 22.12. quasi eingeweiht. Nun steht er für unsere Führungen wieder uneingeschränkt zur Verfügung, während sich die ”Arbeitsgruppe Sterngarten” weiterhin der technischen Aspekte annehmen wird.
Wir danken nochmals den vielen Spendern aus dem Kreis der Mitglieder, den Baufirmen für einen merklichen Preisnachlass und vor allem dem Bezirk Liesing für die großzügige Zuwendung aus dem Kulturbudget.
 
Die bei der Hauptversammlung im November beschlossene Kooperation zwischen dem ÖAV und der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) stellt einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung der österreichischen Amateurastronomie dar. Wir wollen eine starke Stimme für Österreichs Astronomie werden und die Kompetenzen beider Vereine  bündeln. Diese neue Partnerschaft hat bereits schöne Ergebnisse erzielt:
So sind die Teilnehmerzahlen bei den Vereinstreffen durch die gemeinsame Initiative deutlich angestiegen, und der Kurs „Einführung in die Beobachtung mit Fernrohren” war seit langem der erste ausgebuchte Kurs nach der Corona-Pandemie.
 
Zusätzlich haben die beiden Vereine beschlossen, die jährlich von der WAA organisierte Herbst-Tagung gemeinsam und mit einem frischen, neuen Konzept zu veranstalten. Diese Entscheidung zeigt nicht nur die wachsende Zusammenarbeit, sondern auch den gemeinsamen Anspruch, die Astronomie in Österreich weiter zu fördern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Kooperation stärkt die Position der Astronomie in unserem Land und eröffnet neue Perspektiven für zukünftige Projekte und Veranstaltungen.
 
Seltene Planetenparade
   
Nach drei Jahren gibt es wieder – diesmal abends – eine gleichzeitige Sichtbarkeit der vier hellsten Planeten: Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Und alle werden bis 9.2. vom Mond besucht. Den gestrigen präzisen Durchgang zwischen Venus und Saturn habe ich leider versäumt  (2 Tage im Spital) – hier ein Bild.
   
Nach zwei Nebelwochen konnte ich am 29.1. im Sterngarten einer Gruppe von TU-Studenten diese vierfache Planetenparade und damit die Ekliptik ”vorführen” – bei einer erstaunlichen Grenzhelligkeit von 4.8 mag. Bei der allgemeinen Führung am 31.1. gab es zwar Wolken, aber alle Planeten und der Mond konnten auch im Teleskop kurz beobachtet werden. Eigentlich ist die Planetenreihe mit Uranus und Neptun sogar sechsfach und dauert bis Mitte Februar.
   
Vor zwei Wochen hat der Abendstern – genau im maximalen Sonnenabstand von 47° – den Saturn überholt, sodass sich nun, im Südwesten beginnend, die Reihenfolge geändert hat: Saturn – Venus – Jupiter – Mars. Dadurch wird deutlicher als im Jänner, dass Venus derzeit 3° nördlich der Ekliptik liegt. Denn die Bahnneigungen der 4 hellen Planeten betragen: Saturn -2.5°, Venus 3.4°, Jupiter 1.3° und Mars 1.8° (Vorzeichen für den jetzigen Anblick umgedreht).
  
Unsere nächsten Termine   –  Anmeldung bitte am Link oder bei Veranstaltungen, Die Sternführungen sind fett.
Sa/So 1./2.2., 14-18h Kurs Himmelsbeobachtung mit Fernrohren (ausgebucht)
Fr 7.2., 17:30 im Sterngarten: Planetenparade Venus–Mars–Jupiter–Saturn  (Wiederholung vom 31.1., Details siehe oben)
Sa 15.2., 19 Uhr Sterngarten: Das Wintersechseck mit dem funkelnden Sirius … im Uhrzeigersinn ist jeder größer als sein Vorgänger – und von ganz verschiedener Natur!
Mo 17.2., 19:30 Online: Merkurs beste Abendsichtbarkeit 2025
Mi 26.2., 18:30 Café Amadeus: WAA Pub und ASTA: Meet and Greet
Sa/So 1./2.2., 14-18h Kurs: Einführung in die Astrofotografie
Ich möchte noch auf zwei regelmäßige Internet-Angebote hinweisen: 
*  den wöchentlichen, sehr fundierten Podcast ”Sternengeschichten” des österreichischen Astronomen Florian Freistetter, 
*  und die tägliche, kurze Audiosequenz des Deutschlandfunks. Aus der letzten Woche z.B. jene über den Asteroid Vesta  (höchster Berg im Sonnensystem) oder über Bruno Bürgel (”Der Arbeiterastronom”), der in Deutschland ähnliches bewirkt hat wie unser Vereinsgründer Prof. Oswald Thomas. 
 
Astronomische Übersicht für Februar 2025
 
Der Abendhimmel wird bis Monatsmitte von den vier hellsten Planeten geschmückt: im Südwesten Saturn und Venus, hoch im Südosten Jupiter und etwa 40° weiter Mars, der am 16.1. Opposition hatte. Der Mond durchwandert diese Planetenreihe vom 1. bis 9.. Februar. Merkur wird zu Monatsende ”zweiter Abendstern”. 
 
Im Westen sind vom Sommerdreieck nur mehr Wega und Deneb zu sehen, von wo sich die Milchstraße quer über den ganzen Himmel bis zu den Wintersternbildern im Osten zieht. Schon um 18 Uhr ist das Wintersechseck zur Gänze sichtbar. Das Herbstviereck (Pegasus) steht halbhoch Im Westen, Perseus und Kassiopeia nahe dem Zenit. Der Große Wagen steigt allmählich im Nordosten empor. Jupiter und Stier kulminieren gegen 19 Uhr, die Zwillinge und Mars vor 22 Uhr, wo im Osten schon halbhoch das Frühlingssternbild Löwe steht.
  
Sternbild des Monats: Perseus, fliegender Held
 
Der Perseus ist ein mittelgroßes, zirkumpolares Sternbild des Winterhalbjahres und steht an Jännerabenden im Zenit. Im Februar ist es bereits 20° hinunter nach Westen gesunken und wir müssen uns den Hals nicht mehr sehr verrenken. 
Durch seine Lage mitten im Band der Milchstraße weist der Perseus 12 helle Sternhaufen (1.5 bis 8 mag) und 3 Gasnebel auf. 
Durch seine nördliche Lage ist der fliegende Held fast das ganze Jahr zu sehen, an Sommerabenden freilich nur knapp über dem Nordhorizont. Im August – zu den Sternschnuppen-Nächten der ”Perseiden“ – kommt es aber um Mitternacht bereits im Osten empor. Wir sind dann auf der ”Vorderseite” der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne, weshalb diese Meteore mit 68 km/h besonders schnell sind. 
 
In der griechischen Mythologie war Perseus ein Sohn des Zeus und tötete die Gorgone Medusa, deren schrecklicher Anblick mit Schlangen statt Haaren jeden in Stein verwandelte. Er schlug ihr – listenreich in einen Spiegel blickend – den Kopf ab und steckte ihn in eine Ledertasche. Mit dem Himmelspferd Pegasus nach Äthiopien fliegend, versteinerte er mit dem Medusenhaupt das Meeresungeheuer Ketos (lat. Cetus, leider zum ”Walfisch” umgedeutet), knapp bevor es die als Opfer an die Klippe gekettete Andromeda verschlingen konnte. 
 
Gegen 20 Uhr steht Perseus hoch im Westen, am Beginn der ”Fünfsternreihe”, wie sie unser Vereinsgründer Prof. Thomas in seinem ”Atlas der Sternbilder” nannte. Sie besteht aus 5 Sternen zweiter Größe in jeweils 15° Abstand – über die Andromeda bis hinunter zum Pegasus-Quadrat. Zum Mythos gehört noch das Königspaar Kepheus und Kassiopeia, links oberhalb vom Polarstern, und der Cetus tief im Südwesten.
 
Neun Grad südlich von Alfa Persei (Algenib oder Mirfak, 1.8 mag) steht der schon  in der Antike ”Teufelsstern” genannte Algol (Beta Persei, 2.1 bis 3.4 mag), dessen rascher Helligkeitsabfall alle 2,87 Tage erstmals 1783 als Bedeckungsveränderlicher gedeutet wurde. Solche ”Algolsterne” werden heute als fotometrische Doppelsterne bezeichnet. 
 
Das schönste Fernrohrobjekt im Perseus ist der Doppelsternhaufen h und Chi Persei auf halbem Weg zur Kassiopeia. Schon im Feldstecher erkennbar, stehen ihre je 50-200 Sterne bei 60-facher Vergrößerung gleichzeitig im Gesichtsfeld. Auch die freiäugig gut sichtbaren 8 hellen Sterne rund um Algenib sind ein offener, aber mit 500 Lichtjahren viel näherer Sternhaufen (Melotte 20). Heller als 6 mag sind ferner M34 sowie NGC 1528 und 1545.
Die Sterne dritter Größe ε, ζ und η im Süden haben jeweils einen Begleiter von 8 mag in 9–25” Abstand. In  ihrer Nähe wurde 1901 eine Nova erster Größe entdeckt. Heute als GZ Persei bezeichnet, hat sie immer wieder kleinere Ausbrüche. 
 
Sonnenbahn und Dämmerung
   
Im Februar wächst der helle Tag von 9,5 auf 11,0 Stunden. Auf die Temperatur wirkt das verzögert, weil die Erde noch ausgekühlt ist. Der Sonnenaufgang in Wien verschiebt sich von 7:24 auf 6:37, der Sonnenuntergang von 16:53 auf 17:38 Uhr. Im Westen Österreichs sind die Auf- und Untergänge je nach geografischer Länge später, in Innsbruck z.B. um 20 Minuten.Völlig dunkel ist es gegen 19 Uhr, die tiefe Nacht währt fast 14 Stunden. Die bürgerliche Dämmerung (Sonnentiefe 6°, Lesen im Freien möglich) dauert 32 Minuten, die nautische (-12°, am Meer sind Horizont und erste Sterne sichtbar) weitere 36 Minuten. In der folgenden astronomischen Dämmerung (Sonne -12 bis -18°) wird der Himmel völlig dunkel — allerdings nur fern der städtischen Lichtglocken.
Je nach Jahreszeit dauert die Dämmerung unterschiedlich lang, je nachdem „wie steil“ die Sonne untergeht bzw. wie tief sie unter den Nordhorizont sinkt. Sehr gut lässt sich das in unserm Sterngarten am Georgenberg zwischen Mauer und Kalksburg beobachten, wo 7 Masten den Verlauf der Sonnenbahn vom Aufgang über die Kulmination bis zum Untergang markieren. Hermann Mucke nannte die von ihm 1997 geplante Anlage deshalb „Freiluftplanetarium“.
 
Im Winter beschränken sich viele Sternfreunde aufs Fernglas oder freiäugiges Beobachten, weshalb ich heute – wie schon im Jänner-Newsletter – den Schwerpunkt darauf setze. Minusgrade am Teleskop sind nur was für Harte, denn Tubus und Montierung vereisen, die Optik beschlägt sich, oft versagt die Elektronik … und die schönsten Winterobjekte lassen sich auch noch im März beobachten! 
 
Der Sternhimmel im Februar
 
Sternkarten für jede Stunde finden Sie in unserer Homepage https://www1.astroverein.at/beobachten, z.B. für 5 Uhr Sternzeit hier.
 
In der ersten Monatshälfte sind um 18 Uhr im Osten alle Sterne des Wintersechsecks rund um Orion emporgestiegen; nur Sirius funkelt erst tief im Südosten. Hingegen strahlt Jupiter, weil als Planet nicht punktförmig, in ruhig-gelbem Licht. Mit Mars umrahmt er das Wintersechseck von rechts und links. Gegenüber im Nordwesten  sind noch zwei Sterne des Sommerdreiecks (Alfa in Schwan und Leier) zu sehen. Nahe dem Zenit stehen Perseus und das Himmels-W der Kassiopeia. Zwischen ihnen erkennen gute Augen ein Nebelfleckchen — den Doppelsternhaufen h/Chi Persei. Im Fernglas sind etwa 10-20 Sterne zu erkennen, im Teleskop einige hundert. Das Herbstviereck (Pegasus und Andromeda) sehen wir 50° hoch im Westen, Widder und Walfisch im Süden, ebenso wie den Nordteil des Eridanus, einem mythologischen Fluss der Antike.
 
Zu Monatsanfang stehen bis 19:30 Uhr neben den 4 hellen Planeten zusätzlich elf der 20 hellsten Sterne über dem Horizont, dominiert von den acht beim Wintersechseck. Mitten durch dieses zieht das schwach leuchtende Band der Milchstraße von Nordwesten (Schwan) über die Kassiopeia zum Fuhrmann im Zenit, und weiter Richtung Südosten durch die Zwillinge und die beiden Hunde des Orion. Stadtbewohner sehen die Galaxis fast nie, aber nur 10 km westlich von Wien – z.B. auf unserem dunklen Beobachtungsplatz am Friedhofshügel über Tullnerbach – lässt sich das leicht nachholen! 
 
In der Milchstraße findet man zahlreiche Offene Sternhaufen, die früheren Geburtsstätten der Sterne. Schon freiäugig sieht man im Stier, hoch im Süden, die 5-6 dicht gedrängten Sterne der Plejaden. Ein scharfes Auge erkennt sogar 7-8 Sterne („Siebengestirn“), im Feldstecher 20-30, insgesamt sind es rund 500. Etwa 15° links unterhalb der Plejaden steht der rote Riese Aldebaran, das linke Auge des Stiers. Er ist 35x größer als die Sonne, hat aber nur 50% mehr Masse. Mit seinen langen Hörnern blickt er kampfbereit nach links zum Orion (siehe ”Sternbild des Monats” im Jänner).
Vom mythologischen Himmelsstier wird erstmals um 2700 v. Chr. im Gilgamesch-Epos berichtet. Nach bestandenem Kampf mit dem gewaltigen Tier sucht der sumerische König die Unterwelt auf, wo er seinem Urahn Noah (Utnapischtim) begegnet und von der Sintflut erfährt. Die griechischen Sternbilder Stier, Orion und Eridanus hängen wohl auch mit diesen alten Erzählungen zusammen.
 
Unter Jupiter, direkt rechts von Aldebaran sehen wir ein liegendes V – die hellsten Sterne der Hyaden. Dieser offene Sternhaufen bildet den Kopf des Stiers und ist mit 153 Lichtjahren 3x näher als die Plejaden. Sein Alter beträgt etwa 600 Millionen Jahre — ebenso wie die Praesepe M44 im Krebs, mit dem er auch die Bewegungsrichtung gemeinsam hat. Im Feldstecher sind einige Doppelsterne zu erkennen.
 
Um etwa 20 Uhr kulminiert der Himmelsjäger Orion der griechischen Mythologie. In anderen Kulturkreisen wurde er mit dem oben erwähnten Gilgamesch identifiziert, mit den Göttern Osiris, Thor oder anderen Himmelsgöttern, auf Pazifikinseln mit einem Kriegsboot oder Schmetterling. Im Sternatlas Coelum Stellatum Christianum (1627) wurde er als Hl. Josef geführt, bei den Germanen hingegen als Pflug. 
 
Die linke Schulter dieses prächtigen Sternbilds bildet der rote Riese Beteigeuze mit 20-facher Sonnenmasse. Er wird in 1000 bis 100.000 Jahren als Supernova explodieren und dann heller als der Vollmond  leuchten. Ebenso wie Rigel (rechter Fuß des Orion) hat er etwa 50.000-fache Sonnenleuchtkraft und ist 600-800 Lichtjahre entfernt. Zwischen den beiden Riesen stehen aus unserer Sicht die drei nur wenig kleineren Sterne des Oriongürtels – und in ihrer Verlängerung nach links funkelt Sirius, der scheinbar hellste Stern am Himmel. Dieser Hauptstern im Großen Hund ist 8 Lichtjahre entfernt. Sein schwacher Begleiter Sirius B wurde als erster Weißer Zwerg 1862 entdeckt, aber schon 1844 aus leichten Ortsveränderungen von Sirius vermutet. Dieser ist zweimal größer, massiver und heißer als unsere Sonne, sodass er 23x mehr Licht abstrahlt. Für uns tief im Süden stehend, funkelt er in allen Farben, weil die Luft die Bestandteile seines weißen Lichts unterschiedlich bricht. 
Unter dem Oriongürtel erscheint als diffuser Fleck der Orionnebel M42. Der turbulente Gasnebel ist ein riesiges Sternentstehungsgebiet in 1600 Lichtjahren Distanz (siehe „interstellare Materie“ oben im ABC). Langzeitaufnahmen zeigen rund um das Sternbild viele rötlich leuchtende Wasserstoffwolken, in denen jedes Jahr 1-2 neue Sterne entstehen (das Bild zeigt neben dem Wintersechseck auch den Meteorstrom der Orioniden).
 
Gleichzeitig mit Orion kulminiert der Fuhrmann, fast im Zenit. Capella (α Aurigae, 42 Lichtjahre) ist der fünfthellste Stern am Himmel und ein spektroskopischer Doppelstern mit 2,5 und 2,8 Sonnenmassen. Das enge Paar umkreist sich in nur 104 Tagen und ist zusammen 30x heller als unsere Sonne. Auch Beta (8° links) ist ein sehr enger Doppelstern, der sich nur durch gegenseitige leichte Bedeckung im 4-Tage-Rhythmus verrät. 
Weiter links (neben Mars) stehen die Zwillinge Castor und Pollux, von denen ersterer sogar ein Sechsfach-System ist. Ab etwa 50-facher Vergrößerung zeigt sich der hellste Begleiter in 4″ Abstand. Mit einem GoTo-Teleskop ist er auch am Taghimmel als messerscharfes Pünktchen erkennbar … Die Gegend zwischen Fuhrmann und Zwillingen beheimatet 4 Sternhaufen (Messier 35 bis 38), die schon im Feldstecher erkennbar sind. Im Teleskop zeigen sie ganz unterschiedliche Formen vom Käfer bis zum Kreuz.
 
Um 22 Uhr hat im Osten der Löwe 40° Höhe erreicht. Sein Hauptstern Regulus (α Leo, Vorderpranke) liegt fast auf der Ekliptik und wird daher alle 9 Jahre 16-18x vom Mond bedeckt (ab 2025 wieder). Aufwärts windet sich die Löwenmähne, wie ein Fragezeichen aus 5 Sternen. Andernorts sah man dies als Schwanz einer Ratte 🙂, die aber nach links schaut.
Hoch im Nordosten steht nun auch der Große Wagen. Seine 4 Kastensterne zeigen genau auf den Löwen, dazwischen sieht man die 3 Krallenpaare des Bären, dessen etwas unscheinbarer Kopf oberhalb des Wagenkastens ist.
 
Planeten und Mond  (siehe Österr. Astronomischer Almanach 2025)
 
Den Abendhimmel dominieren die vier hellen Planeten, wobei Saturn tief im Südwesten bald abtaucht und Venus gegen 21 Uhr. 
 
Merkur eilt der Sonne im Tierkreis nach und holt sie am 9.2. ein (obere Konjunktion). Ab 26. wird er abends sichtbar (Untergang 75 min nach der Sonne) und erreicht am 8.3. seinen maximalen Sonnenabstand von 18°, wo er am 9.3. der Venus begegnen wird.
Venus erstrahlt zur Monatsmitte im größten Glanz, doch verkürzt sich ihre Sichtbarkeit von 4 auf 3 Stunden nach Sonnenuntergang (Elongation 46° bis 32°). Dafür wächst der Durchmesser ihrer Sichel von 33 auf 48” ! Am 1.2. und 1.3. wandert der junge Mond an ihr vorbei.
Mars in den Zwillingen stand am 16.1. in Opposition und kulminiert daher nun 1–3 Stunden vor Mitternacht. Mit wachsender Entfernung  nimmt seine Größe von 14” auf 11” ab, sodass sich im Fernrohr kaum mehr Details zeigen. Freiäugig ist hingegen seine fast stationäre Lage zu Castor/Pollux reizvoll, die der Mond am 9./10. durchquert.
Jupiter wird im Stier stationär und dann allmählich wieder rechtläufig. Abends steht er hoch im Südosten und sein Scheibchen misst noch 43 bis 40”. Am 6./7.2. steht der Mond in der Nähe.
Weiterhin reizvoll ist das Spiel seiner Monde. Je 15 mal gibt es ihre Durchgänge und Schattenwürfe auf Jupiters Wolkenhülle, davon die Mehrzahl schon vor Mitternacht.
Saturn im Wassermann hat zur Monatsmitte nur mehr 25° Elongation und verschwindet bald in der Abenddämmerung. Sein Ring ist äußerst schmal und wird im März (wenn jenseits der Sonne) unsichtbar. 
Genau deshalb kommt es am 8. zu einem Schattentransit durch Titan und am 24. zu einem kombinierten Transit/ Schattentransit, letzterer aber im Teleskop schon schwierig zu beobachten.
Uranus wandert vom Widder zum Stier. Sein grünliches Scheibchen von 3,5” ist schon in kleinen Teleskopen von Sternen zu unterscheiden. Jupiter hat ihn seit 2024 nun schon 20° hinter sich gelassen.
Neptun ist jenseits der Sonne und bis Juni unsichtbar..
Mondphasen:
Erstes Viertel Mi 5.2., Vollmond Mi 12.2. (nahe Mars), Letztes Viertel Do 20.2., Neumond (Nr. 12643) Fr 28.2.
Konjunktionen (aus ”Himmelsjahr” und AAÖ)
 
01.2., 6-22h:  Mond zwischen Saturn und Venus
03.2., 21h:  Venus 4° nördlich von Neptun
05.2., 22h:  Mond 4.7° nördlich von Uranus
07.2., 05h:  Mond 5° nördlich von Jupiter
09.2., 13h:  Merkur obere Konjunktion
09.2., 21h:  Mond 0,8° nördlich von Mars
25.2., 22h:  Merkur 1,7° nördlich von Saturn
28.2., 21h:  Mond 1,5° nördlich von Saturn  (kaum beobachtbar)
Sternbedeckungen durch den Mond 
Siehe www.astroverein.at/beobachten/astronomischer-almanach-fuer-oesterreich, p.63-81
(keine heller als 5.8 mag)
 
Kleinplaneten bis 10 mag:
4 Vesta  (7.7–> 7.2 mag) von der Jungfrau zur Waage. Am 21.2. bei der Galaxie NGC 5812 (11 mag)
8 Flora (9.8 mag) in der Jungfrau
15 Eunomia (9.5 mag) im Stier
28 Bellona (10.0 mag) im Krebs, selten günstige Opposition am 2.2. nur 3’ nördlich von Hip.43666 (7.1 mag)
29 Amphitrite (9.3 mag) im Löwen, Opposition am 12.2.
Kometen heller als 10 mag 
   
gibt es keine. Ab März ist wieder Komet Tsuchinshan-Atlas als Objekt der 12. Größenklasse am Morgenhimmel zu sehen.
 
Meteorströme: 
Seit Jänner bis zum 4. Februar Coma-Bereniciden, 2-3 Meteore pro Stunde
keine merklichen Aurigiden (seit den 1990ern fast inaktiv). 
Schwach die Antihelion-Quelle zwischen Löwe und Jungfrau.
Sporadische Meteore hingegen hohe tageszeitliche Variation, bis zu 10 in den Morgenstunden.
 
Helle Messier-Objekte für Feldstecher oder Teleskop
Andromeda/Perseus: Andromedagalaxie M31 — hoch im Westen, daher auch in der Stadt; evtl.. Dreiecksnebel M33
nahe dem Zenit der Doppelsternhaufen h/chi Persei
hoch im Süden die Plejaden und der Spiralnebel M74 
im Osten die offenen Sternhaufen M35 bis M38 (Fuhrmann, Zwillinge) und im Südosten der Orionnebel.
 
Mit besten Grüßen und ”Clear Sky”,
Dr. Gottfried Gerstbach 
Ehrenpräsident des ÖAV