Liebe Freundinnen und Freunde des Österreichischen Astronomischen Vereins!
Der Sterngarten Georgenberg – unser europaweit einmaliges ”Freiluftplanetarium” – ist nun nach der Renovierung wieder in schönem Zustand. Besuchen Sie es zur Wintersonnenwende am 22. Dezember mittags! Die Arbeiten hatten sich leider durch die Unwetter im September und eine dadurch verlängerte Trocknungsphase merklich verzögert und so konnten nur etwas weniger Führungen stattfinden als sonst.
Da die Renovierung unsere finanziellen Reserven trotz einer Subvention aus dem Wiener Kulturbudget weitgehend aufgebraucht hat, bitten wir Sie auch als Nicht-Mitglied ausnahmsweise um eine herzhafte Spende für den Sterngarten. Denn ich nehme an, dass mit dem Abonnieren des Newsletters auch Ihr Interesse an unserer astronomischen Bildungsarbeit verbunden ist.
Bitte Ihre allfällige Überweisung auf unser Konto AT78 2011 1840 7013 3500 (Österr. Astronomischer Verein) unter dem Verwendungszweck ”Renovierung Sterngarten” zu tätigen.
Bei der Jahreshauptversammlung des Astrovereins am 29. November wurde einstimmig Mag. Christian Maurer zum Präsidenten und Dipl.-Ing. Alexander Pikhard zum Vizepräsidenten gewählt.
Unsere nächsten Termine – Anmeldung bitte am Link oder bei Veranstaltungen
- bis 10.12.: Bestellung des Astronomischen Almanachs 2025 für Österreich (Druckversion; mit Zusendung 15 €)
- Mo 16.12., 19:30 Online: Astronomische Vorschau für 2025
- So 22.12., 11:30 im Sterngarten: Winter-Sonnenwende und Astronomische Vorschau mit Caroline Posch-Primes und Franz Vrabec
- Sa 04.01., 18 Uhr Tullnerbach: Der Mond bedeckt den Saturn (mit Teleskopen). In Kooperation mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft Astronomie
Astronomisches in Radio Ö1, täglich 8:55 ”Vom Leben der Natur”:
* 09.–13.12. Der Astrofotograf Dietmar Hager über den Nachthimmel und die Lichtverschmutzung
* 16.–20.12. Univ.Prof. Franz Kerschbaum „über die Sternbilder.“ https://oe1.orf.at/programm/20241216…
Sternbild des Monats: der Stier
Der Stier (Taurus) ist eines der sechs hellen Wintersternbilder und steht jetzt um Mitternacht hoch im Süden, rechts oberhalb des Orion. Es beinhaltet die zwei hellsten Sternhaufen des Himmels – die Plejaden (Siebengestirn) und die Hyaden (Regengestirn) – deren Beobachtung im Feldstecher ein Hochgenuss ist. Derzeit fällt das Sternbild zusätzlich durch Jupiter auf, der zwischen den Hörnern des Stiers herabstrahlt und am 8. Dezember in Opposition zur Sonne steht.
Schon um 20 Uhr sieht man die 800 Quadratgrad große Konstellation im Osten in etwa 40° Höhe. Sein hellster Stern (1.Größe) ist der Rote Riese Aldebaran, inmitten des V-förmigen Sternhaufens der Hyaden, der den Kopf des Stiers darstellt (siehe 1.Bild aus dem Bode-Sternatlas 1782). Die langen Hörner zeigen nach links zum Sternbild Fuhrmann. Die Spitze des rechten Horns (El Nath, 1.6 mag) bildet mit den 4 Hauptsternen des Fuhrmanns ein schönes Fünfeck. Eine Handbreit (12°) rechts oberhalb der Hyaden bildet das Siebengestirn den Nacken des Stiers.
In der griechischen Mythologie stellt das Sternbild den schwimmenden Oberkörper des Stiers dar, in dessen Gestalt Zeus die phönizische Prinzessin Europa nach Kreta entführte. In anderen Mythen kämpft der Stier mit dem Himmelsjäger Orion, bei den Sumerern war es der Kampf des Himmelsstiers mit dem heldenhaften König Gilgamesch.
Die beiden Sternhaufen bilden das Goldene Tor der Ekliptik für den Mond und die Planeten (siehe 2.Bild). Weil die Mondbahn 5° gegen die Ekliptik geneigt ist und sich die Schnittpunkte mit ihr (die Knoten) in 18,6 Jahren verschieben, verursacht der Mond im Laufe der Jahre in beiden Haufen Sternbedeckungen. Dann gibt es jeden Monat ganze Serien solcher ”Sternfinsternisse”, besonders markant natürlich bei Aldebaran (zuletzt 2015–18). Seit Mitte 2024 sind wieder die Plejaden an der Reihe:
Diese sind mit 100 Millionen Jahren der jüngere Sternhaufen und 440 Lichtjahre entfernt. Die hellsten der über 400 Sterne sind Blaue Riesen (3 bis 6 Sonnenmassen) mit 200 bis 2000-facher Leuchtkraft und etwa 3-facher Temperatur der Sonne. Sie haben dadurch allerdings eine viel kürzere Lebensdauer. Es gibt viele Doppelsterne, die hellste Plejade Alcyone (Eta Tauri, 2.8 mag) ist sogar vierfach. Auf lang belichteten Aufnahmen sind bläuliche Nebel zu erkennen, die man früher für Reste der Ursprungswolken hielt. Unlängst entdeckte man aber, dass sie zufällig durch den Haufen ziehen.
In der griechischen Mythologie sind die sieben Schwestern Töchter des Atlas und Dienerinnen der Göttin Artemis. Als Orion nicht aufhörte, ihnen nachzustellen, versetzte Zeus alle an den Sternhimmel. In alten Kulturen dienten sie als Kalendersterne, vielleicht auch auf der Himmelsscheibe von Nebra.
Die Hyaden stellen bei den Griechen 7 Flussnymphen dar, bei den Römern eine Schweinefamilie, in Arabien eine Kamelherde. Die etwa 350 Sterne des Haufens sind mit 600 Mill. Jahren deutlich älter als die Plejaden. Entfernt sind sie nur 150 Lichtjahre, sodass die sich über 4-5° erstrecken. Aldebaran gehört nicht zum Sternhaufen, sondern steht weit davor. Drei Doppelsterne sind reizvoll in einem großen Dreieck angeordnet. Alle Sterne bewegen sich mit 40 km/s fast parallel in Richtung Orion, woraus ihre Entfernung als Sternstrom-Parallaxe genau bestimmbar ist.
Im Stier lag um 3000 v.Chr. der Frühlingspunkt. In China wurde 1054 beim linken Horn wochenlang eine Supernova beobachtet, deren Rest heute als Krebsnebel (Messier 1) erscheint. In Gegensatz dazu gilt der Stern T Tauri als Prototyp eines jungen Sterns, dessen Helligkeit durch umgebende Nebel beständig schwankt. Als Sternbild des Tierkreises war der Stier auch Ort zahlreicher Entdeckungen:
* 1610 mit den ersten Fernrohren (Galilei, Marius) die vier großen Jupitermonde
* 1781 von Wilhelm Herschel der Planet Uranus (1690 trug ihn John Flamsteed in seinen Sternkatalog als 34 Tauri ein)
* 1801 von Giuseppe Piazzi der erste Kleinplanet Ceres
* 1852 von John Russel Hind der junge veränderliche Stern T Tauri und umgebender Nebel NGC 1555
* 1919 von Arthur Eddington bei der Sonnenfinsternis 29.Mai die relativistische Lichtablenkung an zwei Hyaden-Sternen
* 1944 von Gerard Kuiper spektroskopischer Nachweise von Methan am Saturnmond Titan
* 2014 mit Radioteleskop-Array ALMA die protoplanetare Scheibe um den sehr jungen Stern HL Tauri mit Hinweisen auf Planetenbildung.
Astronomische Übersicht für Dezember 2024
Der Abendhimmel ist von drei bis vier hellen Planeten geschmückt: tief im Südwesten die Venus, im Süden Saturn, hoch im Osten der strahlende Jupiter (Opposition am 8.12.) und schließlich Mars ab 20 Uhr. Merkur hat in der zweiten Dezemberhälfte eine passable Morgensichtbarkeit.
Abendlicher Sternhimmel: Im Westen steht um 18h das Sommerdreieck etwa in halber Höhe, während sich die Milchstraße quer über den ganzen Himmel bis zu den ersten Wintersternbildern im Osten zieht. Es kulminieren Kassiopeia, Herbstviereck und Andromeda, Im Osten steigen Stier und Fuhrmann empor, und gegen 19h zeigt uns der Oriongürtel seinen fast senkrechten Aufgang.
Sonnenbahn und Dämmerung
Im Dezember verkürzt sich der helle Tag weiter von 8,7 auf 8,4 Stunden. Astronomischer Winterbeginn (Sonnenwende) ist am 21.12. um 22:48 Uhr. Der Sonnenaufgang in Wien verschiebt sich von 7:24 auf 7:45 Uhr. Hingegen variiert der Sonnenuntergang nur wenige Minuten (16:03 – 16:00 – 16:10 Uhr), was mit der leicht elliptischen Erdbahn zusammenhängt. Im Westen Österreichs sind die Auf- und Untergänge je nach geografischer Länge später, in Innsbruck z.B. um 20 Minuten.
Völlig dunkel ist es bereits gegen 17:45, und die tiefe Nacht währt fast 13 Stunden. Die bürgerliche Dämmerung (Sonnentiefe 6°, Lesen im Freien möglich) dauert 37 Minuten, die nautische (-12°, am Meer sind Horizont und helle Sterne sichtbar) weitere 40 Minuten. In der anschließenden astronomischen Dämmerung (Sonne -12 bis -18°) wird der Himmel in Stadtnähe aber kaum mehr dunkler.
Im Dezember und Jänner ändert sich die Zeitgleichung besonders stark – um fast eine halbe Stunde. Gerade dann, wenn die Schatten einer Sonnenuhr besonders lang sind. Dadurch ist der früheste Sonnenuntergang schon am 11. Dezember und der späteste Sonnenaufgang erst zu Neujahr.
Zeitgleichung und Alltagsleben
Diese Tatsache wurde mir schon als Student vertraut, wenn ich nach 16 Uhr von der Hochschule mit dem Fahrrad heimfuhr und neben dem Gegenwind auch den Dynamo fürs Licht spürte: die frühe Abenddämmerung, die sich schon vor Weihnachten mildert. Über dieses astronomische Phänomen ist z.B. in der so erstaunlichen babylonischen Himmelskunde nichts zu finden – damals lebte man ja nach wahrer Sonnenzeit und nicht nach der Uhr … Mich freut immer wieder, wenn solche Beziehungen zwischen Astronomie, Naturphilosophie und Wirtschaft deutlich werden!
Dazu ein Zitat aus einer Buchbesprechung:
Mesopotamische Gelehrte versuchten als Erste, Zusammenhänge zwischen den Gestirnen und Ereignissen auf der Erde durch systematische Beobachtung über Generationen hinweg zu erkennen. Indem sie Regeln formulierten, ihre Daten mit anderen Experten diskutierten und in Archiven überlieferten, legten sie die Grundlagen jedweder Wissenschaft – sowie unserer Kalender- und Zeitrechnung.
Der Abendhimmel im Dezember
Wenn es zur Monatsmitte um 17:15 MEZ dunkel genug ist, sieht man im Westen noch das Sommerdreieck Leier-Schwan-Adler in 30-60° Höhe und im Süden das große Quadrat des Pegasus, das Herbstviereck. Es stellt den Rumpf des mythologischen Himmelspferdes dar, das aber seine Flugkünste kopfüber durchführt. Hals und Kopf verlaufen von den zwei tieferen Sternen des Quadrats nach rechts. Unterhalb des Pferdehalses steht der Wassermann und Saturn, im Südwesten nähert sich die strahlende Venus ihrem Untergang. Genau im Meridian leuchtet 10° über dem Horizont Fomalhaut, α im Südlichen Fisch. Der rein weiße Riesenstern hat zwei Begleiter, eine Staubscheibe und den 2008 entdeckten Exoplaneten Dagon.
Vom hohen Südhimmel nach links setzt sich Pegasus in der Fünfsternreihe über die Andromeda bis zum Perseus fort. Rechts darunter, 40° hoch im Osten, der kleine Sternenbogen des Widder, nochmals tiefer der viereckige Kopf von Cetus, dem Meeresungeheuer der Andromeda-Perseus-Sage. Das zugehörige äthiopische Königspaar Cassiopeia und Kepheus finden wir, jetzt nach Norden gewendet, zwischen Zenit und Polarstern. Tief unter diesem steht der Große Wagen, nun knapp über dem Nordhorizont. In unserer Homepage finden Sie die abendliche Sternkarte hier.
Um etwa 21 Uhr ist von Osten bis Südosten das große Wintersechseck (auch „Sechseck um Orion“) emporgestiegen, heuer angeführt von
Jupiter zwischen den Hörnern des Stiers (siehe oben)
. Das Sechseck besteht im Uhrzeigersinn aus den hellen Sternen Capella (60° hoch im Osten), dem roten Stierauge Aldebaran, dem weißen Riesen Rigel (rechter Fuß des Orion), Sirius (Großer Hund, siehe unten), Prokyon (kleiner Hund) und Pollux (Zwillinge). Inmitten des Sechsecks steht der rote Riese Beteigeuze. Er ist etwa 700x größer und 50.000x heller als unsere Sonne und dürfte in den nächsten 50.000 Jahren als Supernova explodieren.. Trotz 600 Lichtjahren Entfernung würde er dann einige Wochen heller als der Vollmond sein.
Die drei Sterne des Oriongürtels gehen senkrecht auf, aber waagrecht unter (12 Stunden später, bzw. abends im Frühjahr). Unter ihm erkennt schon das bloße Auge den Orionnebel, eine 50 Lichtjahre große, turbulente Gaswolke mit gerade entstehenden Sternen. Der Oriongürtel zeigt nach rechts hinauf zum roten Aldebaran und dem Sternhaufen der Hyaden, nach links zum horizontnah funkelnden Sirius, dem scheinbar hellsten Stern des Himmels. Er ist mit 8,6 Lichtjahren der achtnächste Stern. Zwar nur 2x größer als unsere Sonne, hat er aber wegen seiner 11.000° heißen Photosphäre die 22-fache Leuchtkraft. Sein Begleiter, der weiße Zwerg Sirius B, wurde 1844 von Bessel aus periodischen Positionsschwankungen von Sirius entdeckt, konnte aber in dessen gleißendem Licht erst 1862 gesichtet werden.
Die winterliche Milchstraße ist etwas schwächer als die des Sommers und in Stadtnähe wegen der immer noch zunehmenden Lichtverschmutzung kaum mehr zu sehen. Dafür ist eine Grenzhelligkeit von mindestens 4 mag erforderlich, was z.B. beim Sterngarten im Südwesten Wiens und im Norden von Linz oder Salzburg möglich ist. Sie verläuft vom Schwan (um 21h tief in WNW) über Kepheus, Kassiopeia und Perseus (nun im Zenit) zum Fuhrmann (Hauptstern Capella) hoch im Osten. Zwischen Zwillingen und Orion erreicht sie die größte Breite — denn unser Sonnensystem liegt ja nahe am Orion-Spiralarm.
Mit einem Feldstecher kann man auch bei aufgehelltem Himmel der galaktischen Sternenfülle nachgehen und beim Streifzug mehrere Sternhaufen bewundern: zwischen Perseus und Kassiopeia den Doppelsternhaufen h/Chi Persei und vor allem im Stier die Plejaden und Hyaden (siehe oben, Sternbild des Monats).
Wenn gegen 22 Uhr die Zwillinge schon halbhoch stehen, hat auch der Mars im Krebs 15° Höhe erreicht. Eine weitere Stunde später taucht im Osten der Löwe auf.
Schöne Messier-Objekte fürs Teleskop:
- Im Schwan noch die Offenen Sternhaufen M39 und M29, im Pegasus der Kugelsternhaufen M15, darunter M2 im Wassermann
- Andromeda/ Perseus: Andromedanebel M31 (um 19h zenitnah, daher auch in Stadtnähe gut); Doppelsternhaufen h/chi Persei; evtl. Dreiecksnebel M33
- im Osten bereits die Plejaden; ab ca. 20h die offenen Sternhaufen M34 (Perseus) und M35 bis M38 (Fuhrmann bis Zwillinge), ab 21h der Orionnebel.
Schwierigere, aber hochinteressante Objekte sind zum Beispiel noch
- der kleine Hantelnebel
M76 (10mag), ein bipolarer planetarischer Nebel. Deutlichere ”
Seifenblasen” als im großen Bruder M27, visuell besser als fotografisch. Die rot leuchtende Wasserstoffbrücke ist visuell kaum sichtbar, aber die zwei Gaskugeln schon im 15cm-Teleskop deutlich. Unten ein Stellarium-Bild 0,5×1°.
- der weit entfernte, aber helle Sternhaufen M103, 4x ferner als obige M34-38. Perseus und Cassiopeia stehen derzeit hoch genug, um sie auch im Umkreis von Städten gut beobachten zu können.
Sichtbarkeit der großen Planeten
- Merkur zeigt sich ab Mitte Dezember am Morgenhimmel. Eine Stunde vor Sonnenaufgang steht er im Südosten 5 bis 7° hoch.
- Venus ist nun endlich respektabler Abendstern. Sie hat zwar schon 45° Sonnenabstand, doch liegt die Ekliptik sehr flach. Zur Monatsmitte steht Venus um 18h15 genau im Südwesten in 10° Höhe.
- Mars im Krebs beginnt gerade seine Oppositionsschleife (15. Jänner) und hat Helligkeit –0,5 mag erreicht. Sein Scheibchen von 13” zeigt im Teleskop aber noch kaum Einzelheiten. Seine Aufgänge verschieben sich von 20 auf 18 Uhr, Konjunktion mit dem Mond ist am 18.12. (mit Bedeckung um 10:20 am Taghimmel, knapp vor Untergang).
- Jupiter im Stier ist der dominante Planet der nächsten Monate und hat am 8. Dezember Opposition, ist also die ganze Nacht zu sehen. Sein Scheibchen misst nun 48” und lässt seine dunklen Wolkenzonen wegen seiner großen Höhe nun besonders gut erkennen. Am 14. zieht der Mond 5° nördlich vorbei. Die vier großen Monde zeigen beinahe täglich Schattendurchgänge und Verfinsterungen (siehe Almanach AAÖ S.52-54).
- Saturn im Wassermann geht nun bereits zwischen 23:30 und 22 Uhr unter. Sein Ring ist inzwischen extrem schmal (Kantenstellung im März, allerdings jenseits der Sonne). Vorteilhaft ist dabei aber, dass man die 4-5 helleren Monde nun leicht in der Äquatorebene findet, und nicht wie sonst in schräger Lage. Titan hat seine östliche Elongation am 2. und 18.12., seine westliche am 10. und 26.12.
- Uranus in Stier und Widder ist wie Jupiter die ganze Nacht sichtbar, Neptun in den Fischen nur noch bis Februar.
Mond: Neumond So 1.12. und 30.12., Erstes Viertel So 8.12., Vollmond So 15.12., Letztes Viertel So 22.12.
Konjunktionen:
- 04.12., 24h: Mond 2,3° südlich von Venus
- 06.12., 03h: Merkur in unterer Konjunktion mit der Sonne
- 07.12., 22h: Jupiter in Opposition zur Sonne (ganze Nacht sichtbar)
- 08.12., 10h: Mond 0,3° nördlich von Saturn
- 09.12., 10h: Mond 0,8° nördlich von Neptun
- 13.12., 11h: Mond 4,4° nördlich von Uranus
- 14.12., 21h: Mond 5,5° nördlich von Jupiter
- 18.12., 10h: Mond 0,9° nördlich von Mars; um 8h Abstand 1,6° (Westhimmel, ca. 20° hoch)
- 21.12., 10h21 Wintersonnenwende – siehe Führung im erneuerten Sterngarten am 22.12.!
- 25.12., 04h: Merkur in westlicher Elongation, 22°
- 29.12., 05h: Mond 6,4° südlich von Merkur
Sternbedeckungen durch den Mond
Kleinplaneten heller als 10 mag:
- 4 Vesta (7.9 mag) morgens in der Jungfrau
- 14 Irene (9.9m mag) in den Zwillingen
- 15 Eunomia (8.2 mag) im Fuhrmann, am 3.12. 0,8° nördlich von M36, am 14.12. Opposition zur Sonne
- 887 Alinda (Amor-Typ) kommt im Jänner der Erde 0,082 AE nahe und wird vom 9.-15.1. im Orion 9.3 mag erreichen (siehe SuW S.55)
Kometen heller als 12 mag (aus SuW 2024/12, S.58)
Der im Oktober so gut sichtbare
Komet 62P/Tsuchinshan ist nun schon weit entfernt und bewegt sich im Dezember östlich durch das Sternbild Adler, täglich um etwa 0,3 Grad. Seine Helligkeit nimmt von 9.5 mag auf 11 mag ab. Am 2.12. stand er zwischen den Sternhaufen NGC 6755 und 6756. Am 20. zieht er zwischen den Sternen Delta und My Aquila durch (5% nördlich ihrer Mitte) und steht am 24.12. beim Planetarischen Nebel NGC 6807 (12 nmag).
den hellen Messier-Objekten M 86 und M87, beziehungsweise M49 bis auf 2-3 Grad annähern.
333P/ Linear durchlief Ende November den sonnen- und erdnächsten Punkt und nimmt nun von 11. auf 12. Grüße ab. Er zieht vom Großen Bären durch den Drachen zum Schwan. Am 13.12. steht er bei Zeta Dra, am 15. bei NGC 6543, am 29.. bei NGC 7048 und 7062.
Meteorströme:
* Geminiden 4. bis 17.12., Maximum am 14.10., stärker als die Perseiden, mit 35 km/s eher langsam, bis 100/Stunde (Vollmond 15.12.)
* Ursiden 17.-26.12., Maximum 23.12., Komet 8P/Tuttle. Üblich ca. 10 pro Stunde, heuer 20-30 möglich.
* Siehe auch Meteor-Kalender.
Mit adventlichen Grüßen,
Dr. Gottfried Gerstbach
Ehrenpräsident des ÖAV