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Gottfried Gerstbachs Himmelsvorschau Februar 2023

BeitragVerfasst: Sa 4. Feb 2023, 17:46
von Laadoc
Liebe Mitglieder des Österreichischen Astronomischen Vereins, liebe Sternfreundinnen und -freunde!

Im Jänner lagen die Schwerpunkte des Astrovereins auf theoretischen Themen: am Stammtisch und im gut besuchten Planetarium auf Zeit und Koordinaten, bei den Kurzvorträgen an der TU auf Vielfalt, und Prof. Hensler über die Vielfalt der Zwerggalaxien und ihre kosmologische Bedeutung. In den kommenden Wochen kommen wieder Beobachtungsabende und zwei Vorträge über große Observatorien.

Unsere nächsten Termine: (Anmeldung bitte bei Veranstaltungen)
• Sa 4.2., 17:30. Dachsternwarte Gerstbach (13, Laverang.40): Vier Planeten in mehreren Teleskopen (ausgebucht)
• Do 9.2., 19h Online-Vortrag Oliver Czoske, Univ.Wien: Das Extremely Large Telescope ELT in Chile (40m, in Bau).
o den Link erhalten Sie auf Ihre eMail-Adresse um etwa 17 Uhr.
• Mi 15.2., 18h: Astro-Stammtisch
(12, Café Raimann) und Impulsreferat zum JWST-Weltraumteleskop –
auch für Einsteiger in die Himmelskunde (begrenzte Platzanzahl)
• Mi 22.2., 18h Sterngarten: Seltene Konjunktion Venus-Jupiter-Mond und der „Teufelstern“, mit Wolfgang
Vollmann
• Fr 24.2., 19h Walfischg.12: Prof. Josef Hron (Univ.Wien): Rote Riesen und die Zukunft der Sonne
• Sa 4.3., 18h Sterngarten für Familien: Wieso sind Planeten immer Kugeln? Mit G. Gerstbach und J.Schwiongshandl
• Do 9.3., 19h Online-Vortrag Stefan Kimeswenger, Innsbruck: Ein Besuch auf vier großen ESO-Sternwarten in Chile.
Einige gedruckte Exemplare des Astronomischen Almanachs 2023 gibt es noch hier (incl. Zusendung 15 €).


Monatliches Astro-ABC

Temperatur: Der Wärmezustand eines Körpers, der die spektrale Energieverteilung der von ihm ausgehenden Strahlung charakterisiert und bei Gasen die mittlere Geschwindigkeit der Teilchen.
Bei thermodynamischem Gleichgewicht führen alle Methoden der Temperaturmessung zum selben Ergebnis, der Schwarzkörperstrahlung. Sie hängt laut Planck’scher Strahlungstheorie von der 4. Potenz der Temperatur (in °Kelvin) ab, ist also bei einem 2x heißeren Stern pro Flächeneinheit 16x größer.

In der Astronomie und Stellarphysik kennt man vor allem folgende Temperaturwerte:
• Effektivtemperatur (bolometrische T.): jene Temperatur eines schwarzen Strahlers, der die gleiche Energie pro Fläche abstrahlt wie das beobachtet Objekt, summiert über alle Spektralbereiche. Bei der Sonne ist sie durchschnittlich 5770 Kelvin (5500 °C).
• Strahlungstemperatur: dasselbe in einem bestimmten Spektralbereich. Bei der Sonne im visuellen Bereich (hpts. gelb bis blaugrün) 6050 K, im fotografischen Bereich (hpts. blau) 5890 K.
• Farbtemperatur: Vergleich mit der Schwarzkörperstrahlung in einem engen Farbbereich. Bei der Sonne für 300-400 nm Wellenlänge (violettes Licht) 4850 K, für 550 nm (grün) ca. 5800 K, für 700 nm (tiefrot) ca. 6500 K.
• Ionisationstemperatur bei Gasen: aus der Messung der Spektrallinien von Atomen (Sonne ca. 6200 K).

Titus-Bode-Reihe (T.-B.-Abstandsregel): eine um 1770 gefundene geometrische Reihe für die mittleren Abstände der Planeten von der Sonne. In astronomischen Einheiten lautet sie für Merkur bis Uranus:
0,40 0,70 1,00 1,60 (2,80) 5,20 10,00 19,60 (die Differenzen verdoppeln sich jeweils). Mit den wahren Werten
0,39 0,72 1,00 1,52 (2,90) 5,20 09,53 19,20 stimmen sie im Durchschnitt auf erstaunliche 3% überein.

In der „Lücke“ bei 2,8 (Mitte des Asteroidengürtels) vermutete schon Kepler einen kleinen Planeten. Die Entdeckung des Uranus (Herschel 1781) hat die Reihe glänzend bestätigt, der äußerste Planet Neptun (30,0 statt 38,2 AE) aber nicht mehr. Ob die Reihe zufällig stimmt oder mit den Entstehungsbedingungen des Planetensystems zu tun hat, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Vielleicht klärt das eine künftige Statistik von Exoplaneten-Systemen.


Trojaner: eine Gruppe von Kleinplaneten, die annähernd in der Bahn von Jupiter die Sonne umkreisen, aber 60° vor bzw. hinter ihm. Sie pendeln um die sogenannten Lagrangepunkt e L4 und L5, in denen trotz der durch Jupiter verursachten Störungen stabile Bahnen möglich sind.
Nur etwa 20 der Körper sind größer als 100 km und wurden nach Helden des trojanischen Kriegs benannt. Jene bei L4 (60° vor Jupiter) heißen vor allem nach Griechen, die bei L5 nach Trojanern.
Die ersten vier wurden 1906–1908 von Max Wolf und A.Kopff in Heidelberg entdeckt (Achilles, Patroklos, Hektor, Nestor), wovon Hektor mit 350 km der bei weitem größte ist. 1960 kannte man 20 Trojaner (Größe 70–150 km), 1990 etwa 200. Mit Stand 2017 sind es über 4000 bei L4 und 2300 bei L5; die kleinsten messen etwa 10 km.
Auch andere Planeten haben solche Trojaner auf ihrer Bahn: Venus und Erde je einen winzigen auf L4, Mars fünf (~1 km groß), Uranus einen (60 km) und Neptun 13 (ca. 50–230 km).


Astronomische Übersicht

Der Februar-Abendhimmel zeigt alle drei hellsten Planeten: Venus und Jupiter im Südwesten, Mars hoch im Süden bei den Hörnern des Stiers. Der Mond steht am 22.2. abends zwischen Venus und Jupiter und zieht am 28.2. am Mars vorbei. Der Überraschungs-Komet C/2022 E3 „ZTF“ ist Anfangs fast freiäugig und zieht rasch vom Polarstern nach Süden über Capella (5.2.) bis zum Stier (am 11. nahe beim Mars).

Gegen 18 Uhr verabschieden sich tief im Nordwesten der sommerliche Schwan und die Leier, während das Wintersechseck im Südosten empor kommt. Im Süden stehen Perseus, Widder und Stier.
Am schönsten ist der Südhimmel gegen 20 Uhr: Die Wintersternbilder rund um den Himmelsjäger Orion sind berühmt für ihre hellen Sterne. Links unter Orion flackert mit Sirius der hellste Fixstern des Himmels. Rechts über Orion steht der Stier mit dem roten Riesen Aldebaran und den hellen Sternhaufen der Hyaden und Plejaden, links davon der rote Mars, darüber der Fuhrmann mit der gelblichen Capella und links die Zwillinge Castor & Pollux. Im Osten steigt langsam der Löwe empor und der Große Wagen nähert sich bis Mitternacht dem Zenit.

Sonnenbahn und Dämmerung
Im Februar wächst der helle Tag von 9,5 auf 11,0 Stunden. Auf die Temperatur wirkt das verzögert, weil die Erde noch ausgekühlt ist. Der Sonnenaufgang in Wien verschiebt sich von 7:24 auf 6:37, der Sonnenuntergang von 16:53 auf 17:38 Uhr. Im Westen Österreichs sind die Auf- und Untergänge je nach geografischer Länge später, in Innsbruck z.B. um 20 Minuten.Völlig dunkel ist es gegen 19 Uhr, die tiefe Nacht währt fast 14 Stunden. Die bürgerliche Dämmerung (Sonnentiefe 6°, Lesen im Freien möglich) dauert 32 Minuten, die nautische (-12°, am Meer sind Horizont und erste Sterne sichtbar) weitere 36 Minuten.. In der folgenden astronomischen Dämmerung (Sonne -12 bis -18°) wird der Himmel völlig dunkel -- allerdings nur fern der städtischen Lichtglocken.
Je nach Jahreszeit dauert die Dämmerung unterschiedlich lang, je nachdem "wie steil" die Sonne untergeht bzw. wie tief sie unter den Nordhorizont sinkt. Sehr gut lässt sich das in unserm Sterngarten am Georgenberg zwischen Mauer und Kalksburg beobachten, wo 7 Masten den Verlauf der Sonnenbahn vom Aufgang über die Kulmination bis zum Untergang markieren. Hermann Mucke nannte die von ihm 1997 geplante Anlage deshalb "Freiluftplanetarium“.
Im Winter beschränken sich viele Sternfreunde aufs Fernglas oder freiäugiges Beobachten, weshalb ich heute – wie schon im Jänner-Newsletter – den Schwerpunkt darauf setze. Minusgrade am Teleskop sind nur was für Harte, denn Tubus und Montierung vereisen, die Optik beschlägt sich, oft versagt die Elektronik ... und die schönsten Winterobjekte lassen sich auch noch im März beobachten!

Der Abendhimmel im Februar
Sternkarten für jede Stunde finden Sie in unserer Homepage https://www1.astroverein.at/beobachten, z.B. für 5 Uhr Sternzeit hier.

In der ersten Monatshälfte sind um 17:30 im Osten alle Sterne des Wintersechsecks rund um Orion emporgestiegen; nur Sirius funkelt erst tief im Südosten. Gegenüber im Nordwesten sind noch zwei Sterne des Sommerdreiecks (Alfa in Schwan und Leier) zu sehen. Nahe dem Zenit stehen Perseus und das Himmels-W der Kassiopeia. Zwischen ihnen erkennen gute Augen ein Nebelfleckchen -- den Doppelsternhaufen h/Chi. Im Fernglas sind 10-20 Sterne zu erkennen, im Teleskop mehrere hundert. Das Herbstviereck (Pegasus und Andromeda) sehen wir 50° hoch im Westen, Widder und Walfisch im Süden, ebenso wie den Nordteil des Eridanus, einem mythologischen Fluss der Antike.

Zu Monatsanfang stehen von 18 bis 19:30 Uhr außer den 3 hellen Planeten insgesamt elf der 20 hellsten Sterne über dem Horizont, dominiert von den acht beim Wintersechseck. Mitten durch dieses zieht das schwach leuchtende Band der Milchstraße von Nordwesten (Schwan) über die Kassiopeia zum Fuhrmann im Zenit, und weiter Richtung Südosten durch die Zwillinge und die beiden Hunde des Orion. Stadtbewohner sehen die Galaxis fast nie, aber nur 10 km westlich von Wien – z.B. auf unserem dunklen Beobachtungsplatz am Friedhofshügel über Tullnerbach – lässt sich das leicht nachholen!

In der Milchstraße findet man zahlreiche Offene Sternhaufen, die früheren Geburtsstätten der Sterne. Schon freiäugig sieht man im Stier, hoch im Süden, die 5-6 dicht gedrängten Sterne der Plejaden. Ein scharfes Auge erkennt sogar 7-8 Sterne ("Siebengestirn"), im Feldstecher 20-30, insgesamt sind es rund 500. Etwa 15° links unterhalb der Plejaden steht der rote Riese Aldebaran, das linke Auge des Stiers. Er ist 35x größer als die Sonne, hat aber nur 50% mehr Masse. Mit seinen langen Hörnern, bei denen nun auch Mars steht, blickt er kampfbereit nach links zum Orion.
Vom mythologischen Himmelsstier wird erstmals um 2700 v. Chr. im Gilgamesch-Epos berichtet. Nach bestandenem Kampf mit dem gewaltigen Tier sucht der sumerische König die Unterwelt auf, wo er seinem Urahn Noah (Utnapischtim) begegnet und von der Sintflut erfährt. Die griechischen Sternbilder Stier, Orion und Eridanus hängen wohl auch mit diesen alten Erzählungen zusammen.

Direkt rechts von Aldebaran sehen wir ein liegendes V – die hellsten Sterne der Hyaden. Dieser offene Sternhaufen bildet den Kopf des Stiers und ist mit 153 Lichtjahren 3x näher als die Plejaden. Sein Alter beträgt etwa 600 Millionen Jahre -- ebenso wie die Praesepe M44 im Krebs, mit dem er auch die Bewegungsrichtung gemeinsam hat. Im Feldstecher sind einige Doppelsterne zu erkennen.

Um etwa 20 Uhr kulminiert der Himmelsjäger Orion der griechischen Mythologie. In anderen Kulturkreisen wurde er mit dem oben erwähnten Gilgamesch identifiziert, mit den Göttern Osiris, Thor oder anderen Himmelsgöttern, auf Pazifikinseln mit einem Kriegsboot oder Schmetterling. Im Sternatlas Coelum Stellatum Christianum (1627) wurde er als Hl. Josef geführt, bei den Germanen hingegen als Pflug.

Die linke Schulter dieses prächtigen Sternbilds bildet der rote Riese Beteigeuze mit 20-facher Sonnenmasse. Er wird in 1000 bis 100.000 Jahren als Supernova explodieren und dann heller als der Vollmond leuchten. Ebenso wie Rigel (rechter Fuß des Orion) hat er etwa 50.000-fache Sonnenleuchtkraft und ist 600-800 Lichtjahre entfernt. Zwischen den beiden Riesen stehen aus unserer Sicht die drei nur wenig kleineren Sterne des Oriongürtels – und in ihrer Verlängerung nach links funkelt Sirius, der scheinbar hellste Stern am Himmel.. Dieser Hauptstern im Großen Hund ist 8 Lichtjahre entfernt. Sein schwacher Begleiter Sirius B wurde als erster Weißer Zwerg 1862 entdeckt, aber schon 1844 aus leichten Ortsveränderungen von Sirius vermutet. Dieser ist zweimal größer, massiver und heißer als unsere Sonne, sodass er 23x mehr Licht abstrahlt. Für uns tief im Süden stehend, funkelt er in allen Farben, weil die Luft die Bestandteile seines weißen Lichts unterschiedlich bricht.
Unter dem Oriongürtel erscheint als diffuser Fleck der Orionnebel M42. Der turbulente Gasnebel ist ein riesiges Sternentstehungsgebiet in 1600 Lichtjahren Distanz.
Gleichzeitig mit Orion kulminiert der Fuhrmann, fast im Zenit. Capella (α Aurigae, 42 Lichtjahre) ist der fünfthellste Stern am Himmel und ein spektroskopischer Doppelstern mit 2,5 und 2,8 Sonnenmassen Das enge Paar umkreist sich in nur 104 Tagen und ist zusammen 30x heller als unsere Sonne. Auch Beta (8° links) ist ein sehr enger Doppelstern, der sich nur durch gegenseitige leichte Bedeckung im 4-Tage-Rhythmus verrät.

Weiter links stehen die Zwillinge Castor und Pollux, von denen ersterer sogar ein Sechsfach-System ist. Ab etwa 50-facher Vergrößerung zeigt sich der hellste Begleiter in 4" Abstand. Mit einem GoTo-Teleskop ist er auch am Taghimmel als messerscharfes Pünktchen erkennbar ... Die Gegend zwischen Fuhrmann und Zwillingen beheimatet.
Planeten und Mond (aus dem Österr. Astronomischen Almanach 2023)
Abends sind die 3 hellsten Planeten zu sehen: Mars hoch im Süden, Jupiter und Venus im Südwesten. Letztere wird in den nächsten Wochen immer prächtiger. Bis Mitte Februar hat Merkur eine bei uns seltene Morgensichtbarkeit; sie wird erst durch die starke Neigung der Merkurbahn zur Ekliptik möglich. Der Ringplanet steht am 16. in Konjunktion zur Sonne.
• Merkur ist bis etwa 8.2. am Morgenhimmel sichtbar – aber nur im Fernglas, weil seine Bahn flach zum Horizont liegt. Sein Abstand von der Sonne sinkt langsam von 25° auf 23°. Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang steht er ca. 6° über dem südöstlichen Horizont.
• Venus wird als Abendstern immer auffälliger und geht anfangs 2 Stunden nach der Sonne unterm zu Monatsende fast 3 Stunden. Am 22. ist eine reizvolle Konjunktion mit der jungen Mondsichel, die sich auch noch Jupiter nähert.
• Mars im Stier ist abends im Süden recht auffällig, verliert aber mit wachsender Distanz von der Erde langsam an Helligkeit. Bis März bleibt er heller als der ebenfalls rote Aldebaran rechts von ihm. Zur Monatsmitte kulminiert er in Wien um 19 Uhr und geht erst um 3:15 unter. Sein auf 10“ geschrumpftes Scheibchen lässt im Teleskop kaum noch Details erkennen.
• Jupiter zwischen Fischen und Wal strahlt nach Beginn der Dunkelheit unübersehbar im Westen und verschiebt seine Untergänge von 21:45 auf 20:25 Uhr. Am 22. steht die Mondsichel zwischen ihm und der Venus.
o Die 4 hellen Monde zeigen noch 5 Schattenwürfe bzw. Durchgänge vor dem Planeten und 6 Verfinsterungen im Schatten des Planeten.
• Saturn im Steinbock steht am 16..2. in Konjunktion mit der Sonne und wird erst Wieder im April am Morgenhimmel sichtbar.
• Uranus im Widder ist schon im kleinen Fernrohr an seiner grünlichen Farbe erkennbar, ab 50-fach auch sein Scheibchen von 3,5“. Zur Monatsmitte geht er für Wien um 0:30 Uhr unter.
• Neptun im Wassermann ist in der Abenddämmerung kaum mehr zu finden und geht zur Monatsmitte um 19:40 unter. Am 15.2. um 13h geht Venus nur 0,01° südlich an ihm vorbei, wo er vielleicht gegen 18:20 zu finden wäre
• Die Kleinplaneten Ceres (Jungfrau) und Pallas (Gr.Hund) haben etwa 7,5 mag und können fast die ganze Nacht beobachtet werden.
Mondphasen:
Vollmond am So 5.2., Letztes Viertel Mo 13.2., Neumond (Nr. 1239) Mo 20.2., bestes Erdlicht 22-23.2., Erstes Viertel Mo 27.2.
Konjunktionen (hpts. aus dem "Himmelsjahr")
• Anfang Februar noch Sichtbarkeitsperiode der Raumstation ISS,
• z.B. am 2.2., 17:44 –17:50 von SSW – Süd 58° – Südost
o ferner 3.2. um 18:35 (tief im SW), 4.2. und 6.2. um 17:45 (SW)
• 03.2., 20h: Mond 2° südlich von Pollux /Zwillinge)
• 15.2., 13h: Venus nur 0,01° südlich von Neptun
• 16.2., 18h: Saturn in Konjunktion zur Sonne
• 22.2., 09h: Mond 2,1° südlich von Venus
• 22.2., 23h: Mond 1,2° südlich von Jupiter
• 25.2., 14h: Mond 1,3° nördlich von Uranus; um 19h Abstand 2,8°
• 28.2., 06h: Mond 1° nördlich von Mars..
Komet ZTF

Der Komet C/2022 E3 ZTF hat heute – am 2. Februar – seine Erdnähe in 0,284 AE Distanz und eine Helligkeit von knapp 5 mag, die aber rasch abnimmt. Im Feldstecher noch gut sichtbar, zieht er auf seiner Parabelbahn rasch vom Polarstern nach Süden und in der Nacht 5./6.2. nur 1° oberhalb an Capella vorbei. Michael Jäger gelangen Ende Jänner meisterhafte Fotos vom Schweif (siehe Anhang *), der aber visuell (laut Franz Klauser) kaum sichtbar ist. Die beiliegende Aufsuchkarte erstellte Georg Zotti mit Stellarium.

Im Monatsverkauf wandert der Komet durch den Stier und rechts am Orion vorbei, wobei die Helligkeit auf 8-9 mag sinkt.
Der Komet wurde am 2.3.22 von der Zwicky Transient Facility entdeckt und trägt daher das Kürzel ZTF. Da war er 650 Millionen km entfernt und 17 mag „hell“. Der langperiodische Komet mit ca. 50.000 Jahren Umlaufzeit läuft mit einer Bahnneigung von 109° fast senkrecht zur Ekliptik (siehe auch aerith.net)

Kleinplaneten bis 10 mag:
• 1 Ceres: in Jungfrau und Coma, Helligkeit 7.7–> 7.2 mag. Am 16.2. beim Stern 34 Vir (6.1 mag)
• 2 Pallas: im Großen Hund, 7.8 mag. 3 Juno: im Cetus (Walfisch), aber nur 9.7 mag
• 4 Vesta: in Cetus und Fischen, 8.4 mag. Am 4. und 6.2. bei 2 helleren Sternen, siehe unten
• 6 Hebe: im Krebs, 8.8–> 9.6 mag.
Enge Begegnungen mit Sternen (aus Sterne und Weltraum 2023/2):
• 04.2., 20h: 4 Vesta (8.4 mag) 8’ nordöstlich von 30 Psc (4.4 mag)
• 06.2., 20h: 4 Vesta (8.4 mag) 10’ nördlich von 33 Psc (4.6 mag)
• 07.2., 23h: 2 Pallas (7.6 mag) 8’ südwestlich von Xi1 CMa 4.3 mag)
• 09.2., 02h: 654 Zelinda (10 mag) 8’ südlich von Hip.44936 (5.8 mag)
• 16.2., 05h: 1 Ceres (7.4 mag) 5’ östlich von 34 Vor (6.1 mag)
• 22.2., 00h: 2 Pallas (7.8 mag) 9’ südöstlich von Hip.31131 (6.5 mag)
• 26.2., 22h: 1 Ceres (7.2 mag) 3’ westlich von NGC 4654 (10.5 mag)
Sternbedeckungen durch den Mond
Probieren Sie es ein paar Mal am dunklen Mondrand – die Plötzlichkeit des Ein- bzw. Austritts ist überraschend! Ein guter Feldstecher genügt.
Vom 25. bis 28.2. sind es 6 Sterne 5.5 bis 7 mag. Bedeckungen für alle Landeshauptstädte siehe Almanach AAÖ 2023, Seite 65 bis 81.

Meteorströme:
• Februar-Leoniden: Ganzer Februar, aber nur wenige Meteore pro Stunde
• Februar-Hydriden: 2018 mit Radar entdeckter Strom (Hydra), extrem langsam, einige pro Tag. Siehe SuW 2021 Heft 2.
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